Polymyalgia rheumatica

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Grundlagen

  • Vaskulitis/Riesenzellarteriitis
    • Aortenbogen/proximale Extremitätenarterien
    • 50% Arteriitis temporalis
  • > 60. LJ

Symptome

  • akute, starke, v.a. morgendliche Muskelschmerzen im Schulter-/Beckengürtelbereich
  • erhebliche Muskelsteifigkeit
  • allgemeines Krankheitsgefühl

Diagnose

  • BSG ↑
  • RF negativ
  • DD Polymyositis/Dermatomyositis/Einschlusskörper-Myositis
  • Diagnosekriterien nach Bird/Wood (3 von 6)[Bearbeiten]

4 von 7 Kriterien müssen erfüllt sein (nach Bird et al., 1979):

beidseitige Schulterschmerzen und/oder Steifigkeit (alternativ Schmerzen im Bereich: Nacken, Oberarme, Gesäß, Oberschenkel) akuter Erkrankungsbeginn (innerhalb von 2 Wochen) Alter > 65 J. (in Ausnahmefällen auch früher) initiale Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit von > 40 mm/1.h morgendliche Steifigkeit > 1 Stunde Depression und/oder Gewichtsverlust beidseitiger Oberarmdruckschmerz Ein entscheidendes diagnostisches Zeichen ist, dass bei der Behandlung mit einer höheren Dosis von Cortison die Beschwerden fast schlagartig, also meist schon am nächsten Tag verschwinden.

Therapie [Bearbeiten] Bei Gabe von Glukokortikoiden (100 mg/Tag) kommt es nach wenigen Tagen zur Beschwerdebesserung. Wenn nicht gleichzeitig ein Befall der Arteria temporalis vorliegt, kann mit geringeren Initialdosen (30 mg/Tag) behandelt werden. Die Dosis wird nur bei Beschwerdefreiheit gesenkt. Zur Verhinderung von Rezidiven ist eine Erhaltungstherapie über die Dauer von mindestens einem Jahr nötig.

Wenn die alleinige Behandlung mit Kortikoiden keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringt, kann zusätzlich Methotrexat gegeben werden. Die Studienlage rechtfertigt im Moment (2005) keine Standardbehandlung mit Azathioprin.

Anfangs hochdosiert Prednison, später möglichst niedrige Erhaltungsdosis. Die Therapiedauer ist 18-24 Monate.

Therapieziel [Bearbeiten] Beschwerdefreiheit Senkung < 20 mm n.W. (1-Stundenwert) CRP < 1 mg/dl Siehe auch [Bearbeiten]