Schwindel: Unterschied zwischen den Versionen
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* einseitige Funktionsstörung des horiontalen Bogenganges bei klinischer VOR-Testung (Halmagyi-Kopfimpulstest) und kalorischer Prüfung | * einseitige Funktionsstörung des horiontalen Bogenganges bei klinischer VOR-Testung (Halmagyi-Kopfimpulstest) und kalorischer Prüfung | ||
* '''KEINE''' Hörstörung, Tinnitus, neurologische Ausfälle | |||
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** aktive Kopfbewegungen → Neueineichung des VOR | ** aktive Kopfbewegungen → Neueineichung des VOR | ||
** Balance-/Ziel-/Gehübungen → Verbesserung der vestibulospinalen Haltungsregulation und Zielmotorik (Physiotherapie) | ** Balance-/Ziel-/Gehübungen → Verbesserung der vestibulospinalen Haltungsregulation und Zielmotorik (Physiotherapie) | ||
== M. Menière == | |||
* Pathophysiologie: Endolymphhydrops | |||
* Ruptur der Endolymphmembran und/oder Öffnung von Kationenkanälen → Kalium ↑ ⇒ Depolarisation | |||
=== Symptome === | |||
* rezidivierende, Minuten bis Stunden anhaltende Attacken | |||
* Schwindel, einseitige Hörminderung, Tinnitus und Ohrdruckgefühl | |||
* im Verlauf meist bleibende Hörminderung und vestibuläres Defizit | |||
=== Therapie === | |||
* Ziel: Attackenprophylaxe | |||
** Gentamicin und Steroiden (transtympanale Instillation) | |||
** Betahistin-dihydrochlorid: hochdosiert, langdauernd (3 x 48 mg/d für 12 Monate) | |||
== Antivertiginosa == | == Antivertiginosa == |
Aktuelle Version vom 29. September 2012, 09:53 Uhr
periphere Schwindelsyndrome
- BPPV
- M. Menière
- Neuritis verstibularis
- bilaterale Vestibulopathie
- Vestibularisparoxysmie
- Perilymphfistel
Neuritis verstibularis
- V.a. virale Genese (HSV Typ 1)
- Schädigung wahrscheinlich durch Druck im knöchernen Kanal
Symptome
- anhaltender Dauerdrehschwindel mit Oszillopsien und Kippung der subjektiven Vertikalen zur betroffenen Seite
- dadurch Gangabweichung und Fallneigung zur betroffenen Seite
- horizontal rotierender Spontannystagmus zur nicht betroffenen Seite, durch visuelle Fixation meist unterdrückbar (Frenzel-Brille!)
- Übelkeit, Erbrechen
- einseitige Funktionsstörung des horiontalen Bogenganges bei klinischer VOR-Testung (Halmagyi-Kopfimpulstest) und kalorischer Prüfung
- KEINE Hörstörung, Tinnitus, neurologische Ausfälle
Therapie
- medikamentös:
- symptomatisch: in der ersten Tagen Antivertiginosa
- kausal: Methylprednisolon 100 mg p.o., jeden 4. Tag um 20 mg reduzieren
- Verbesserung der zentralen Kompensation: vestibuläres Trainingsprogramm:
- willkürliche Augenbewegungen und Fixation → Training der Blickstabilisation
- aktive Kopfbewegungen → Neueineichung des VOR
- Balance-/Ziel-/Gehübungen → Verbesserung der vestibulospinalen Haltungsregulation und Zielmotorik (Physiotherapie)
M. Menière
- Pathophysiologie: Endolymphhydrops
- Ruptur der Endolymphmembran und/oder Öffnung von Kationenkanälen → Kalium ↑ ⇒ Depolarisation
Symptome
- rezidivierende, Minuten bis Stunden anhaltende Attacken
- Schwindel, einseitige Hörminderung, Tinnitus und Ohrdruckgefühl
- im Verlauf meist bleibende Hörminderung und vestibuläres Defizit
Therapie
- Ziel: Attackenprophylaxe
- Gentamicin und Steroiden (transtympanale Instillation)
- Betahistin-dihydrochlorid: hochdosiert, langdauernd (3 x 48 mg/d für 12 Monate)
Antivertiginosa
- Indikation: symptomatische Behandlung von Schwindel, Nausea, Erbrechen
- nur für wenige Tage, da sonst Hemmung der zentralen Kompensation, Gefahr der Abhängigkeit
Wirkstoff | Dosis | Mechanismus |
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Scopolamin | transdermal 1,0 mg/72h | Anticholinergikum/Muskarinantagonist |
Dimenhydrat (Vomex) |
50 mg p.o. alle 4-6h 150 mg supp. 1-2x/d |
Antihistaminikum (H1) |
Perazin (Taxilan) |
6,5 mg alle 6h | Phenothiazin, Muskarin-/Dopaminantagonist (D2) |
Diazepam Clonazepam |
5-10 mg alle 4-6h 0,5 mg alle 4-8h |
Benzodiazepine, GABA-A-Antagonist |
Quellen
- "So stoppen Sie das Karussell im Kopf", M. Strupp, in: Der Neurologe und Psychiater 2.2012, S. 41ff.