Vojta-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen

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** bis zur 6 Woche: gesamtes Reflexmuster durch Reizung einer Zone, danach Reizung mehrerer Zonen notwendig
** bis zur 6 Woche: gesamtes Reflexmuster durch Reizung einer Zone, danach Reizung mehrerer Zonen notwendig
* Reflexfortbewegungsmuster ("Konzentrat der idealen Motorik")
* Reflexfortbewegungsmuster ("Konzentrat der idealen Motorik")
** Bahnungssysteme, enthält alle notwendigen Bewegungsmuster
** Bahnungssystem, enthält alle notwendigen Bewegungsmuster
*** automatische Körperhaltung
*** automatische Körperhaltung
*** Aufrichtung gegen Schwerkraft
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** '''Reflexkriechen''': Bewegung in Bauchlage
** '''Reflexkriechen''': Bewegung in Bauchlage
** '''Reflexumdrehen''': Rückenlage → Seitlage → Krabbelstellung/Vierfüßlergang
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* zentraler Wirkmechanismus (Hypothese):
 
** supraspinale Aktivierung über Hinterstränge, spinocerebellär, spinoretikulär
 
** Reihenfolge der Bahnung: Vegetativum → Sensorik → Motorik
 
** Bahnung ist kein kognitiver Lernprozess, sondern Abrufen gegentisch verankerter Bewegungsabläufe
 
** Lernen über aktive und wiederholte Muskelkontraktion in einem physiologischen Bewegungsmuster → Spontanmotorik
* Indikation:
** neuromuskuläre Erkrankungen: Tetra-/Hemi-/Monoplegien, SHT, MS, Plexusschädigung
** orthopädische Mißbildungen: Schiefhals, Klumpfuß, Spina bifida, Skoliose, Dysplasien


== Durchführung ==
== Durchführung ==
** Ausgangsstellung:
* definierte Ausgangsstellungen:
*** Bauchlage: Reflex-Kriechen
** Bauchlage: Reflex-Kriechen
*** Rückenlage: Reflex-Umdrehen 1. Phase
** Rückenlage: Reflex-Umdrehen 1. Phase
*** Seitenlage: Reflex-Umdrehen 2. - 4. Phase
** Seitenlage: Reflex-Umdrehen 2. - 4. Phase
* Säuglinge: 3-4x tgl., 20-30 Min. (Eltern)
* Jugendliche/Erwachsene: 1-2x tgl., 1 h

Version vom 4. September 2010, 14:55 Uhr

  • von Dr. Vaclav Vojta (Neurologe) entwickeltes, neurophysiologisch orientiertes Bahnungssystem zur Herstellung physiologischer Bewegungsmuster

Grundlagen

  • Reflexlokomotion:
    • Bewegungsentwicklung des 1. Lebensjahres im ZNS verankert ("Idealmotorik")
    • enthält alle notwendigen Bestandteile für Aufrichtung und Fortbewegung
  • reflektorische Bewegungen durch Berührung und propriozeptive Reize an "Auslösezonen":
    • Hauptzonen: Extremitäten
    • Nebenzonen: Rumpf
    • bis zur 6 Woche: gesamtes Reflexmuster durch Reizung einer Zone, danach Reizung mehrerer Zonen notwendig
  • Reflexfortbewegungsmuster ("Konzentrat der idealen Motorik")
    • Bahnungssystem, enthält alle notwendigen Bewegungsmuster
      • automatische Körperhaltung
      • Aufrichtung gegen Schwerkraft
      • zielgerichtete Halte-/Bewegungsfunktion von Schulter-/Hüftgelenken
    • Reflexkriechen: Bewegung in Bauchlage
    • Reflexumdrehen: Rückenlage → Seitlage → Krabbelstellung/Vierfüßlergang
  • zentraler Wirkmechanismus (Hypothese):
    • supraspinale Aktivierung über Hinterstränge, spinocerebellär, spinoretikulär
    • Reihenfolge der Bahnung: Vegetativum → Sensorik → Motorik
    • Bahnung ist kein kognitiver Lernprozess, sondern Abrufen gegentisch verankerter Bewegungsabläufe
    • Lernen über aktive und wiederholte Muskelkontraktion in einem physiologischen Bewegungsmuster → Spontanmotorik
  • Indikation:
    • neuromuskuläre Erkrankungen: Tetra-/Hemi-/Monoplegien, SHT, MS, Plexusschädigung
    • orthopädische Mißbildungen: Schiefhals, Klumpfuß, Spina bifida, Skoliose, Dysplasien

Durchführung

  • definierte Ausgangsstellungen:
    • Bauchlage: Reflex-Kriechen
    • Rückenlage: Reflex-Umdrehen 1. Phase
    • Seitenlage: Reflex-Umdrehen 2. - 4. Phase
  • Säuglinge: 3-4x tgl., 20-30 Min. (Eltern)
  • Jugendliche/Erwachsene: 1-2x tgl., 1 h