Spondylitis hyperostotica: Unterschied zwischen den Versionen

Aus phys-med
(Die Seite wurde neu angelegt: „Morbus Forestier (Diffuse idiopathische Skeletthyperostose, kurz DISH) ist eine, nach dem französischen Internisten Jacques Forestier (* 1890) benannte Wirbelsä…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Morbus Forestier (Diffuse idiopathische Skeletthyperostose, kurz DISH) ist eine, nach dem französischen Internisten Jacques Forestier (* 1890) benannte Wirbelsäulenerkrankung. Dabei kommt es vornehmlich bei älteren Patienten zu knöchernen Anbauten an den Wirbelkörpern, die im Verlauf immer mehr zunehmen und mit der Zeit zu einer Überbrückung der Bandscheibenräume führen. Da der Morbus Forestier große Abschnitte der Wirbelsäule befällt, geht er mit einer zunehmenden Versteifung der Wirbelsäule einher.
== Grundlagen ==
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]


    * 1 Diagnose
* = Morbus Forestier
          o 1.1 Differenzialdiagnose
* = Diffuse idiopathische skelettale Hyperostose (DISH)
    * 2 Therapie
* zunehmende Versteifung der WS
    * 3 Literatur
* Männer : Frauen = 2:1
* > 50. LJ
* kein ISG-Befall (→ M. Mechterew)
* assoziiert mit Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen
* Enthesiopathie → Entzündung an Sehnenansätzen
** Crista iliaca/Beckenkamm
** Sitzbeinhöcker
** Trochanter maior/minor
** Deltoideusansatz am Humerus
** Tricepssehne
** Olecranon
** Fersensporn (Achillessehne, Plantaraponeurose)


Diagnose [Bearbeiten]
== Diagnose ==
Röntgenaufnahme eines M. Forestier im BWS/LWS-Übergang. Osteophyten im linken Bildausschnitt rot eingefärbt.


Die Diagnose einer DISH kann alleine auf Röntgennativaufnahmen gestellt werden. An den Wirbelkörpern sieht man im Röntgenbild einen meist rechtsseitigen zuckergussartigen Überzug von Knochenmaterial (Hyperostosen). Durch die Überbrückung der Bandscheibenräume ist die Beweglichkeit der Wirbelsäule in diesem Segment aufgehoben. Der M. Forestier wird gehäuft bei Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Fettstoffwechselstörungen beobachtet. Er tritt aber auch als selbständige Erkrankung ohne andere Grunderkrankung auf.
* Röntgen BWS/LWS:
Differenzialdiagnose [Bearbeiten]
** "fließende" (zuckergussartige) anterolaterale Verknöcherungen, ausgeprägte Wulstbildung
** mindestens 4 Segmente
** oft rechtsbetont
** keine Chondrose (Zwischenwirbelräume nicht vermindert, keine Sklerosierung)
** keine Spondylarthrose
** ISG unauffällig
* DD:
** [[Spondylitis ankylosans]] (Morbus Bechterew)
** Spondylosis deformans → Osteophyten
** Spondylitis psoriatica


Das Röntgenbild des Morbus Forestier erinnert an das bei Morbus Bechterew.
== Therapie ==


Knöcherne Auswüchse (Osteophyten) kommen auch bei Wirbelsäulenverschleiß vor. Beim Morbus Forestier aber bilden sich keine Randzacken und er befällt nicht nur verschlissene Wirbelsäulenabschnitte.
* keine kausale Therapie bekannt
Therapie [Bearbeiten]
* symptomatisch: Analgetika/NSAR, physikalische Therapie


Bislang gibt es keine therapeutischen Ansätze, die auf eine Verlangsamung der zunehmenden Verkalkungen abzielen. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, d. h. mit Schmerzmitteln bei Schmerzen, Entzündungshemmern bei einer aufgelagerten entzündlichen Symptomatik und mit physikalischer Therapie (vor allem Wärmeanwendungen und Massagen bei begleitenden Muskelverspannungen) sowie mit Krankengymnastik zur Vermeidung von Funktionsbeeinträchtigungen oder zur Rückgewinnung von Funktion bei bereits eingetretenen funktionellen Defiziten.
== Weblinks ==
Literatur [Bearbeiten]
 
* http://www.learningradiology.com/archives2007/COW%20238-DISH/dishcorrect.html
 
[[Kategorie:Rheumatologie]]

Version vom 14. Dezember 2010, 21:27 Uhr

Grundlagen

  • = Morbus Forestier
  • = Diffuse idiopathische skelettale Hyperostose (DISH)
  • zunehmende Versteifung der WS
  • Männer : Frauen = 2:1
  • > 50. LJ
  • kein ISG-Befall (→ M. Mechterew)
  • assoziiert mit Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen
  • Enthesiopathie → Entzündung an Sehnenansätzen
    • Crista iliaca/Beckenkamm
    • Sitzbeinhöcker
    • Trochanter maior/minor
    • Deltoideusansatz am Humerus
    • Tricepssehne
    • Olecranon
    • Fersensporn (Achillessehne, Plantaraponeurose)

Diagnose

  • Röntgen BWS/LWS:
    • "fließende" (zuckergussartige) anterolaterale Verknöcherungen, ausgeprägte Wulstbildung
    • mindestens 4 Segmente
    • oft rechtsbetont
    • keine Chondrose (Zwischenwirbelräume nicht vermindert, keine Sklerosierung)
    • keine Spondylarthrose
    • ISG unauffällig
  • DD:

Therapie

  • keine kausale Therapie bekannt
  • symptomatisch: Analgetika/NSAR, physikalische Therapie

Weblinks