McKenzie-Konzept

Aus phys-med

Grundlagen

  • Robert McKenzie (Physiotherapeut, Neuseeland)
  • 1981 veröffentlicht unter "Mechanical Diagnosis and Therapy (MDT)"
  • primär Eigenübungen: Automobilisation für Lumbalgie/Ischialgie/Nackenbeschwerden → therapeutische Autonomie und Eigenverantwortung
  • mechanistische Denkweise: Nucleus pulposus bewegt sich bei Bewegung zur Gegenseite

Diagnostik

  • Haltungssyndrom ("Fehlstellung"): Schmerzen bei statischer Belastung, bei Bewegung besser
  • Dysfunktionssyndrom: Weichteilverkürzung infolge chronischer Haltungsinsuffizienz, Gewebe verändert
  • Derangementsyndrom:
    • mechanische Deformierung schmerzempfindlicher Gewebe mit bleibenden Veränderungen, z.B. posteriores Derangement: Verlagerung Nucleus pulposus nach dorsal, Dehnung hinteres Längsband, abnorme Stellung der Facettengelenke, Fehlhaltung LWS (skoliotische Fehlhaltung, Shift) → Schmerzen meist ständig vorhanden
    • Unterscheidung nach Lokalisation und Ausstrahlung D1-D7
  • Leitsymptom Schmerzverhalten: Zentralisation des Schmerzes → Besserung

Kontraindikation

  • neurologische Ausfälle
  • Schmerz konstant, nicht reduzierbar
  • BSP mit Sequester
  • Instabilität/Listhese

Therapie

  • Aufklärung
  • Akutphase: Schmerzfreiheit oberste Priorität → alle schmerzverursachenden Einflüsse vermeiden
  • Haltungs-/Dysfunktionssyndrom: lordosierene Übungen 6-10 mal über den Tag
  • Derangement: Reduktion über 24 h (Lendenkissen, stündlich 10 Extensionen im Liegen, ggf. manuelle Korrektur durch Therapeut